Der Mensch im Mittelpunkt

Artikel aus der Thüringer Allgemeinen Zeitung von E. Jüngel

Uta und Hubert Jahn präsentieren im Heimatmuseum in Heiligenstadt ihre Ausstellung „Sinnsuche“

Mit Werken der beiden Heiligenstädter Künstler Uta und Hubert Jahn wurde gestern Abend die erste Sonderausstellung des Eichsfelder Heimatmuseums in diesem Jahr eröffnet, bei der Malerei und Plastiken gezeigt werden. Uta Jahn, die in Rostock geboren wurde und im Jahre 2000 ins Heilbad zog, beschäftigt sich seit 2011 autodidatkisch mit der Malerei, wobei sie mit intensiven Farben arbeitet. Ihre Werke werden vom Menschen dominiert, und besonders fasziniert ist die Wahl-Eichsfelderin von Gesichtern. So verwundert es nicht, dass sie zahlreiche Portraits präsentiert, darunter die von Papst Johannes den XXIII. oder Michelangelo. Zudem gilt ihre Leidenschaft auch großformatigen Bildern. „Dabei ist mein christlicher Hintergrund oft nicht zu übersehen“ sagt Uta Jahn. In Ihren Werken zeigt sie zudem, dass das Leben zwei Seiten hat, davon eine dunkle. Ihr Mann Hubert stellt ebenfalls aus. Von ihm sind in der Exposition, die bis zum 26. März läuft, Plastiken zu sehen… Bildnerisch arbeitet er mit verschiedenen Materialien, mit Metall, Holz, Beton und Ton. Bei seinen Ausstellungsstücken handelt es sich vorwiegend um Terrakotta-Plastiken aus den letzten drei Jahren. Auch bei ihm steht der Mensch im Mittelpunkt. „Den größten Einfluss auf meine Arbeiten hatte das Werk Ernst Barlachs, dem ich innerlich sehr verbunden bin“, sagt er.

Ausstellung „Sinnsuche“

Einleitende Worte zur Kunstausstellung:

Liebe Gäste,

Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, sich unsere Ausstellung „Sinnsuche“ anzusehen. Sie werden mit Recht gespannt auf das sein, was Sie erwartet und wir möchten ein paar einleitende Worte dazu sagen. Ich möchte eine Methpaher benutzen, so wie ich auch oft in meinen Bildern mit Symbolen arbeite, um wesentliches ausdrücken zu können. Jeder von Ihnen kennt folgende Situation. Sie sind mit ihrem Auto in der Dunkelheit unterwegs und geraten in starken Nebel, so dass Sie kaum die Hand vor den Augen erkennen können. Sie verlieren die Orientierung und die Situation wird gefährlich. Sie haben zwei Möglichkeiten. Sie halten an und warten oder Sie fahren nur ganz langsam weiter. Keiner von Ihnen, da bin ich mir sicher, würde mit voller Geschwindigkeit weiterfahren, das wäre selbstmörderisch. Genau das ist meines Erachtens die Situation unserer Zeit. Wir leben in einer Welt der Beschleunigung, ob wir wollen oder nicht. Wir Menschen sind in großer Gefahr, uns selbst und unsere Ziele aus den Augen zu verlieren. Der Nebel in meinem Bild ist die Gefahr des Menschen, heute Wesentliches nicht mehr zu erkennen… Wir haben nicht den Anspruch, die Welt mit unserer Kunst besser machen zu wollen. Unser Impuls ist es, innezuhalten, und so möchten wir unsere Ausstellung auch verstanden wissen. Sollten Sie den Wunch verspüren, uns auch Ihre Gedanken mitteilen zu wollen, würden wir uns über einen Eintrag in unser Gästebuch freuen.

Uta & Hubert Jahn