Begegnung – Das Antlitz des Menschen

Artikel aus der Eichsfelder Allgemeinen Zeitung von J. Backhaus

Heiligenstädter Künstlerehepaar stellt in Duderstadt aus.

Am morgigen Samstag um 18 Uhr wird in der Liebfrauenkirche des Ursulienenklosters in Duderstadt die Ausstellung „Begegnung – Das Antlitz des Menschen“ des Heiligenstädter Künstlerehepaars Uta und Hubert Jahn eröffnet. Die musikalische Gestaltung wird von M. Swiechowicz am Akkordeon und K. Gadzina an der Orgel und am Akkordeon übernommen. Die Ausstellung in den Räumlichkeiten des Klosters wurde gemeinsam von der Stiftung der Ursulinen Duderstadt und der Galerie Park Leer/Rüdigershagen organisiert… „Das Kloster ist ein spiritueller Rahmen, in dem die Menschen zur Ruhe kommen und der gut zu unseren Werken passt“, sagt Uta Jahn. In diesen geht es um das Menschenbild. „Unser religiöser Hintergund spiegelt sich in dem, was wir machen“, sagt die Malerin. Von ihr stammen die in der Ausstellung zu sehenden siebzehn großformatigen Portraitbilder in Acryl auf Leinwand… Viele Bilder zeigen Menschen, zumeist ältere, ausgezerrt, froh oder hoffend. Die Schönheit des Alters findet sich auch in den zehn Skulpturen von Hubert Jahn. Sie bestehen aus Keramik, sind zum Teil auch farblich gestaltet und eignen sich auch zur Aufstellung im Freien…

Von Engeln und Liebespaaren

Artikel aus der Thüringer Allgemeinen Zeitung  von C. Bose

Für den Künstler Hubert Jahn sind Kunst und Religion Schwestern.

Er will die Welt nicht verbessern, sondern sie einfach ein Stückchen schöner machen. „In jedem Menschen steckt ein Künstler, er muss es nur in sich finden“, sagt der Heiligenstädter bildende Künstler Hubert Jahn. Der Sechsundfünfzigjährige beschäftigt sich seit seinem 20. Lebensjahr mit bildender Kunst, die er für eines der wichtigsten Dinge im Leben hält. Gemeinsam mit seiner Frau, der Künstlerin Uta Jahn besucht er Kirchen, Museen und Gallerien. Unter seinen Büchern nehmen Kunstbände einen bevorzugten Platz ein. „Ich stamme nicht aus einer Künstlerfamilie, ich hatte zunächst Spaß am Bauen von Kerzenständern aus Metall“, erzählt er von seinen Anfängen. Durch einen Zufall habe er Mitte der 19’80ger Jahr erstmals Ton in den Händen gehalten… Dann kam das Holz. Fasziniert von den Holzplastiken Ernst Barlachs und von der Größe des zu bearbeitenden Materials wandte er sich Baumstämmen zu. Das brauche viel Zeit, doch habe es ihn gereizt, mit seinen Händen einen Stamm in eine Engelsfigur oder ein Liebespaar zu verwandeln. Dabei geht es ihm nicht um „den Engel“, der, die Flügel ausbreitend, auf den Menschen Acht gibt. Seine Himmelsboten sind schön, können stolze Züge tragen und beschützen alle Geschöpfe… Im August dieses Jahres hat das Ehepaar Jahn nach zweijähriger Vorbereitungszeit den Kunsthof „Auf der Rinne“ eröffnet: Zum Kommen, Schauen und auch zum Verkauf. Keramik- und Betonkunstwerke in unterschiedlichen Größen, werden im Garten präsentiert… Es gäbe natürlich Leute, die fragen: „Kunst – was bringt denn das ein?“ Das Ehepaar will die Welt jedoch nicht nach dem Geldwert beurteilen. Solche Menschen können auch nicht verstehen, das Jahns kein Eintrittsgeld verlangen. Für Hubert Jahn, einen gläubigen Menschen, sind Kunst und Religion zwei Schwestern, die das Leben bereichern, für inneren Frieden sorgen und die erhalten werden müssen, fernab allen Zweckdenkens und materiellen Strebens.

Der Mensch im Mittelpunkt

Artikel aus der Thüringer Allgemeinen Zeitung von E. Jüngel

Uta und Hubert Jahn präsentieren im Heimatmuseum in Heiligenstadt ihre Ausstellung „Sinnsuche“

Mit Werken der beiden Heiligenstädter Künstler Uta und Hubert Jahn wurde gestern Abend die erste Sonderausstellung des Eichsfelder Heimatmuseums in diesem Jahr eröffnet, bei der Malerei und Plastiken gezeigt werden. Uta Jahn, die in Rostock geboren wurde und im Jahre 2000 ins Heilbad zog, beschäftigt sich seit 2011 autodidatkisch mit der Malerei, wobei sie mit intensiven Farben arbeitet. Ihre Werke werden vom Menschen dominiert, und besonders fasziniert ist die Wahl-Eichsfelderin von Gesichtern. So verwundert es nicht, dass sie zahlreiche Portraits präsentiert, darunter die von Papst Johannes den XXIII. oder Michelangelo. Zudem gilt ihre Leidenschaft auch großformatigen Bildern. „Dabei ist mein christlicher Hintergrund oft nicht zu übersehen“ sagt Uta Jahn. In Ihren Werken zeigt sie zudem, dass das Leben zwei Seiten hat, davon eine dunkle. Ihr Mann Hubert stellt ebenfalls aus. Von ihm sind in der Exposition, die bis zum 26. März läuft, Plastiken zu sehen… Bildnerisch arbeitet er mit verschiedenen Materialien, mit Metall, Holz, Beton und Ton. Bei seinen Ausstellungsstücken handelt es sich vorwiegend um Terrakotta-Plastiken aus den letzten drei Jahren. Auch bei ihm steht der Mensch im Mittelpunkt. „Den größten Einfluss auf meine Arbeiten hatte das Werk Ernst Barlachs, dem ich innerlich sehr verbunden bin“, sagt er.

Ausstellung „Sinnsuche“

Einleitende Worte zur Kunstausstellung:

Liebe Gäste,

Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, sich unsere Ausstellung „Sinnsuche“ anzusehen. Sie werden mit Recht gespannt auf das sein, was Sie erwartet und wir möchten ein paar einleitende Worte dazu sagen. Ich möchte eine Methpaher benutzen, so wie ich auch oft in meinen Bildern mit Symbolen arbeite, um wesentliches ausdrücken zu können. Jeder von Ihnen kennt folgende Situation. Sie sind mit ihrem Auto in der Dunkelheit unterwegs und geraten in starken Nebel, so dass Sie kaum die Hand vor den Augen erkennen können. Sie verlieren die Orientierung und die Situation wird gefährlich. Sie haben zwei Möglichkeiten. Sie halten an und warten oder Sie fahren nur ganz langsam weiter. Keiner von Ihnen, da bin ich mir sicher, würde mit voller Geschwindigkeit weiterfahren, das wäre selbstmörderisch. Genau das ist meines Erachtens die Situation unserer Zeit. Wir leben in einer Welt der Beschleunigung, ob wir wollen oder nicht. Wir Menschen sind in großer Gefahr, uns selbst und unsere Ziele aus den Augen zu verlieren. Der Nebel in meinem Bild ist die Gefahr des Menschen, heute Wesentliches nicht mehr zu erkennen… Wir haben nicht den Anspruch, die Welt mit unserer Kunst besser machen zu wollen. Unser Impuls ist es, innezuhalten, und so möchten wir unsere Ausstellung auch verstanden wissen. Sollten Sie den Wunch verspüren, uns auch Ihre Gedanken mitteilen zu wollen, würden wir uns über einen Eintrag in unser Gästebuch freuen.

Uta & Hubert Jahn